Du hast es geschafft und dich aus einer toxischen Beziehung befreit, es ist beendet doch irgendwie weißt du trotzdem nicht wo vorne und wo hinten ist? Dann lese hier weiter.
Keine Frage – eine toxische Beziehung verlangt dir alles ab, was möglich ist. Schlimmer noch eine Trennung ist das letzte Tröpfchen im großen Aua-Fass, verrückt und schmerzhaft, ich weiß.
Umso wichtiger ist es, dass du selbst wieder auf die Beine kommst, dass du verdaust was war und dir wieder klar wirst, was genau du dir für deine Zukunft wünschst. Lass mich raten, da hast du noch gar nicht drüber nachgedacht, richtig? Ja, es ist jetzt wichtig das genau DU wieder auf die Beine kommst.
Momentan erscheint dir alles hoffnungslos oder du fühlst dich erst einmal befreit. Doch was dann kommt ist nicht schön. Da wartet ein dunkles, kleines, schwarzes Loch auf dich, in das du dummerweise erst einmal hineinpurzeln wirst. Doch keine Sorge, ich zeige dir, was dich emotional wieder stark macht, damit du deine Wunden lecken kannst. Ich gebe dir Hinweise, wie du so eine toxische Beziehung verarbeiten oder verdauen kannst, um wieder zu dir selbst zu finden.
Schau dir dazu auch gern meinen Test an, wenn du unsicher bist, ob du in einer warst.
Doch zurück auf Anfang, was ist es eigentlich, was uns an toxischen Beziehungen so fertig macht?
Ich hole kurz aus. Grundsätzlich haben du und ich eine wunderbare, ja traumhafte Hollywood-Vorstellung davon im Kopf, wie wir uns das Gegenüberlein wünschen und wie es zu reagieren hat, wenn Dinge mal nicht so laufen, wie sie sollten. Das ist eine Art Ehren-Kodex in der Beziehung selbst (Ihr wisst was ich meine? Genau, nie unter die Gürtellinie gehen, was gesagt ist, ist gesagt und auch im Streit Respekt und Wertschätzung nicht vergessen – man sollte meinen Grundwerte, ja richtig man SOLLTE meinen.). Das Schlimme an toxischen Beziehungen ist nun aber, dass genau dieser Kodex verletzt wird, das heißt unser Gegenüberlein überschreitet Grenzen, die euch am Anfang sicher noch stark empören und ein euch die Nackenhaare sträuben. Richtig am Anfang. Das Fatalste an so einer Beziehung ist, dass ihr eben nicht auf Augenhöhe oder gleichberechtigt kommuniziert oder miteinander umgeht. Es ist immer einer der „Gute“ und der andere eben der, der „nicht gut genug ist“.
Das hast du so „gelernt“. Vermutlich sogar eine lange Zeit.
Deshalb ist es so schwer, danach auch wieder auf die Beine zu kommen. Das hat Auswirkungen auf all deine Lebensbereiche gehabt und es gibt eigentlich nichts mehr, was noch funktioniert, wie es mal war. Ganz vorneweg die eigene Selbstliebe und das Selbstwertgefühl.
Du hast gehofft und geliebt und wieder gehofft – und musstest dann irgendwann feststellen, dass das alles nichts bringt, ja sogar krankmacht und du einfach nur gehen kannst. Das ist schon mal ein riesengroßer Schritt. Den darfst du wirklich auch mal feiern, denn so etwas Toxisches kann nie gesunden, das ist das gemeine daran. Frag dich jetzt also bloß nicht, ob du etwas hättest ändern können, oder noch besser anpassen. Das Wort gefällt dir nicht? Ich weiß, doch ich wette du hast es getan. Unbewusst oder bewusst, hast du dich mehr und mehr den Wünschen deines Gegenüberleins ausgesetzt und veränderst, damit du ihm gefällst. Dabei hast du dich mehr und mehr aus den Augen verloren, eigene Wünsche ignoriert, denn du wolltest ja die Beziehung und kurz die Welt retten. Doch genau das ist jetzt auch der Grund warum es dir so schlecht geht. Du hast verlernt, auf deine eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu achten und diesen zu folgen. Wahrscheinlich hast du sogar verlernt zu träumen. Doch das darfst du jetzt wieder, achte und schätze dich selbst – du bist so ein toller Mensch.
Doch nun zu den Dingen, die du tun kannst:
1. Denke nie, du hättest mehr tun können!
Denn das konntest du nicht. Du wärst deinem toxischen Partner nie genug gewesen, das ist ja eben das Toxische daran. Es ist ohne Sinn und willkürlich und bei Gott auf keinen Fall logisch. Du hättest es nicht besser machen können, damit eure Welt wieder in Ordnung gekommen wäre. Akzeptiere das und mache dir das wirklich bewusst. Finde zurück zu deiner alten Stärke. Ich wette du warst davor jemand, der für andere da war und genau wusste, was er im Leben wollte. Weißt du es immer noch?
2. Habe nie ein schlechtes Gewissen und akzeptiere nicht das toxische Verhalten deines Gegenüberleins!
Ich wette mit dir, du hast dein Gegenüberlein eine sehr lange Zeit immer in Schutz genommen, sobald dich jemand im Außen mit der Nase drauf gestoßen hat, was bei euch vielleicht nicht stimmt. Du hast mit Sicherheit immer gute Erklärungen für das gemeine Verhalten des Gegenüberleins parat gehabt: es ist so groß geworden, es konnte gar nicht anders, es hatte kein liebendes Elternhaus und hat nie erfahren, wie gesunde Beziehungen funktionieren… etc. etc.
Du machst dir deshalb ein schlechtes Gewissen und fragst dich nun immer wieder, ob du deinem Gegenüberlein hättest helfen oder sogar es retten können? Fehlanzeige, denn zuallererst muss dein Gegenüberlein ja erst einmal den Willen haben, etwas verändern zu wollen – und das ist mit ganz großer Wahrscheinlichkeit nie der Fall. Und tu mir einen Gefallen, auch die kleinere Stufe: die pure Akzeptanz der toxischen Verhaltensweisen, ist schon nicht richtig. Fall da bloß nicht drauf rein. Zermartere dir nicht das Hirn. Es war gut, was du getan hast. Zieh es durch und lass dir nichts einreden.
3. Tu nicht so, als wenn eure Trennung nicht stattgefunden hat!
Ihr seid getrennt, oder? Dann verhalte dich bitte auch so. Gerade nach einer toxischen Beziehung ist es so, dass du klare Grenzen brauchst. Das ist gefährlich, sobald da etwas verschwimmt. Ihr seid getrennt, geht aber noch gemeinsam auf Unternehmungen und redet euch ein, das wäre nur für die Kids? Näääääätttt. Nicht machen. Ihr solltet es wirklich vermeiden, hinterher weiter Kontakt zu haben bzw. diesen nicht auf ein Minimum zu beschränken, sonst kommt es nie zu einer wirklichen Trennung. Auch nicht im Kopf des Gegenüberleins. Klar, ihr wollt weiteren Stress vermeiden und geht dafür Kompromisse ein, die du so vielleicht gar nicht willst. Ihr bewegt euch hier auf dünnem Eis, denn dein toxischer Ex wird die Trennung so nicht ernstnehmen und immer denken, dass du irgendwann wieder ankommst und einen Rückzieher machst. So bleibt ihr ewig im toxischen Kreislauf gefangen und schafft es nicht, eure eigenen Leben wieder zu leben. Du wirst dich weiter unterordnen. Also tu etwas dagegen. Habt ihr Kinder – klar dann ist das noch 10 Mal schwerer, denn toxischer Ex wird nie aus deinem Leben verschwinden, umso wichtiger sind da klare Grenzen. Klar, gerade mit Kids werdet ihr es irgendwann sicher auf der Freundschaftsebene versuchen, aber lass dir eines gesagt sein – das dauert soooo lange und noch länger, wenn ihr zwischendurch tut, als wenn nichts gewesen ist.
4. Tu dir Gutes und lenk dich ab!
Feiere dich jetzt bitte mal selbst. Du hast den Absprung geschafft, das ist doch was. Du bist der wichtigste Mensch, mit dem du jetzt auskommen musst. Und du magst dich bald wieder, versprochen Zeig dir selbst, dass du dir wichtig bist. Schaff dir kleine Inseln und Wohlfühlmomente, damit dir jeden Tag auffällt, wofür du eigentlich dankbar sein kannst.
Höre in dich hinein, was tut dir gut und wie wünschst du dir dein Leben jetzt? Möchtest du jeden Tag zu Hause sitzen und deinen Kopf kirre machen, weil du dich fragst, was schief gelaufen ist? Oder kannst du es akzeptieren und weitergehen? Für dich und dein neues Leben? Genau das macht nämlich im Kopf auch den Unterschied – nicht problem- sondern lösungsorientiert denken ist angesagt. Versuche mehr und mehr positive Gefühle zu spüren und in deinen Alltag einzubauen. Mach Dinge, die du genießen kannst und worauf du dich freust und versuche dieses Gefühl in deine normale, neue Welt zu transportieren. Versuche zu lächeln und das JETZT zu akzeptieren, dann kommt der Sonnenschein ganz von allein zurück, denn ganz nebenbei veränderst du so deine Ausstrahlung und ziehst das Glück an, du wirst sehen
5. Gib dir Zeit zur Verarbeitung!
Ja Schätzchen, ich weiß. Du denkst du hast dich getrennt, weinst 2-5 Tage und bist dann der Meinung, du bist drüber hinweg? Ja genau, so funktioniert das. NICHT. Du wirst Zeit brauchen und es werden sich auch immer mal wieder kleine Schlechte-Laune-Tage dazwischen schummeln und ich kalt erwischen, wenn du das Gefühl hast, jetzt geht’s mir gut. Das ist ganz normal. Das Ende einer Beziehung, ob nun toxisch oder nicht, verarbeitet man nicht über Nacht. Das klappt einfach nicht. Du brauchst Zeit, in der die Verarbeitungsschritte wirken können und sich das Neue festsetzen kann. Gib dir diese Zeit und quäle dich nicht selbst, indem du versuchst, dass zu schnell zu beschleunigen. Pass auf, dass du nicht in eine Negativspirale gerätst und ständig trauerst oder dich in alles, was Furchtbares passiert ist, hineinsteigerst. Du musst deine Tage nun mit Dingen füllen, die dir gut tun und dir gute Gefühle machen. Das hat was mit Ablenken zu tun, aber genau die, ist auch für die Verarbeitung wichtig. Deshalb ist es nun wichtig, deinen Fokus auf deine Ziele, Wünsche und Träume zu richten. Damit du deine Erfolge auch wahrnimmst und merkst, was du alles allein schaffst. Das wird dir nach und nach helfen, aus deinem Gedankenkarussell auszusteigen. So funktioniert das auch bei Panik-Attacken – Ablenken, anders Fokussieren und so die Panik aus dem Gesichtsfeld kriegen. Das brauchst du jetzt auch und du schaffst das.
6. Vergebe dir selbst und komme so zurück zur Selbstliebe.
Eines vorweg: Vergeben heißt nicht, du sollst einfach vergessen. Es geht hier nicht darum alles kleinzureden und damit im Kopf ungeschehen zu machen, sondern vielmehr um echtes Vergeben, denn das ist Teil deiner Verarbeitung und Akzeptanz.
Ja, du hast vielleicht Dinge mit dir machen lassen, die du so nie wolltest.
Du fühlst dich jetzt schlecht, weil du es hast so weit kommen lassen – aber warum hast du das gemacht? Richtig, du hast aufrichtig geliebt und hast gedacht, du kannst eure Beziehungswelt retten. Das ist doch der beste Grund – also vergebe dir selbst. Werf dir nicht vor, dass du es zu lange ausgehalten hast. Du hast jetzt beschlossen auszusteigen, das ist das Allerwichtigste. Das hast du nur für dich gemacht. Liebe dich dafür und erkenne, wie großartig und stark du bist. Du hast nicht den leichteren Weg gewählt und bist geblieben, bis dein Körper vielleicht irgendwann krank geworden wäre. Du hast nicht ausgeharrt und dich selbst aufgegeben. Du bist dir wichtig. Erkenne das an und liebe dich dafür. Klar, jeder von uns trägt oft genug die „ich bin vielleicht nicht genug“-Brille, aber Hand aufs Herz – das ist Quatsch. Wir sind es und nicht wir müssen uns ändern, damit man uns erträgt, sondern einfach das passende Gegenstück finden. Doch am allerwichtigsten ist es, die Beziehung zu dir selbst jetzt wieder zu reparieren. Schau, woher du Energie bekommst. Heile dein inneres Kind durch Meditation oder mach Energieband-Durchtrennungsrituale. Egal was dir Kraft gibt oder dich bestärkt. Tu es, egal was andere sagen. Höre darauf was du brauchst. Dann wird das auch wieder. Brauchst du Unterstützung dabei, melde dich gern bei mir oder buche mein Angebot.