Persönlichkeitsstörungen die 1.
Meine Kunsttherapie-Lehrerin meinte jüngst zu mir: „Wir sind gesund, wenn wir alle Persönlichkeitsstörungen in uns tragen“. Doch WTF wie hat sie das bloß gemeint? Passt auf und bleibt schön dran – denn gleich nach der Werbung geht es weiter. Spaaaaß! Hier gibt es jetzt keine Werbung, sondern Infos! Cool, oder cool?
Welche Persönlichkeitsstörungen kennt ihr selbst schon aus Film (uuuhaaa ich sag nur „Identität“, „Shutter Island“, „Forrest Gump“, …), Fernsehen, Presse und Co.? Richtig – so einige. Um genau zu sein, sind es folgende Typen, wobei anzumerken ist, dass sie erst als Störung gelten, wenn Sie eher krankhaft ausgeprägt sind:
– Histrioniker (der Realitätsferne)
– Paranoider („Allesinfragesteller“)
– Impulsiver (der Kontroll“gestörte“, der nicht jeden Befehl einfach so ausführt)
– der Narzist (der „Überallemsteher“)
– der „Disoziale (der Abgrenzer)
– Zwanghafte (der „Fokussierte“/“Kontrollierte“)
– der Passiv-Aggressive (der „Andere machen-Lasser“)
– der „Abhängige“.
Man könnte sagen, dass jeder dieser Extreme im Krankhaften zwischen Psychose (das ist nicht ganz normal) und Neurose (ich bin nicht d´accord mit mir, das tut mir nicht gut) pendelt. Definitiv ist es im Krankhaften sehr schwer einseitig, anstrengend und stressig mit den „Erkrankten“ auszukommen und ein eher steiniger Weg. Doch was genau ist nun mit obigem Zitat gemeint? Ganz einfach: Jede dieser im krankhaft zu sehenden Persönlichkeitsstörungen hat genauso gut auch Vorteile, die uns im gesunden Zustand helfen, für uns einzustehen und für uns selbst zu sorgen.
Hier also die Positiv-Brille für euch:
– Histrioniker (der Realitätsferne) – dieser Zustand ist vorteilhaft für uns, wenn wir Mut brauchen, um bestimmte Dinge anzugehen – denn sind wir der Realität fern, sehen wir auch keine möglichen Risiken!
– Paranoider („Allesinfragesteller“) – dieser Zustand ist für uns super, wenn wir, anders als eben genannt, Dinge mit „gesunder Angst“ hinterfragen wollen, um Entscheidungen treffen zu können.
– Impulsiver (der Kontroll“gestörte“) – trifft für uns voll ins Schwarze, wenn wir einfach auch selbst denken und entscheiden und Befehle nicht einfach ohne zu hinterfragen ausführen.
– der Narzisst (der „Überallemsteher“) – ist wichtig, wenn wir die Dinge einmal nicht so ernst bzw. persönlich nehmen dürfen, denn Kritik drehen Narzissten wunderbar auf die Gegenseite 😊
– der „Dissoziale (oder auch der Abgrenzer) – hilft uns bei schwierigen Themen die nüchterne Brille aufzusetzen und uns emotional abzugrenzen.
– Zwanghafte (der “Kontrollierte“) – ist für uns optimal, wenn wir den Fokus wahren wollen, um das wirklich Wichtige nicht aus den Augen zu verlieren.
– der Passiv-Aggressive (der „Andere machen-Lasser“) – dieser Zustand ist einfach genial, wenn wir anderen Verantwortung entziehen müssen, weil sie uns zu viel fördern und bestimmen, sodass man sich selbst gar nicht richtig entfalten kann oder einem kaum Luft zum Atmen bleibt. Dann hilft uns dieser Typ die Grenzen zu wahren und wieder mehr Selbstbestimmtheit einzufordern.
– der „Abhängige“ à das ist wichtig, wenn wir in die Lage kommen, dass andere für mich entscheiden müssen, weil ich es bspw. nicht schaffe loszulassen. Dabei ist es wichtig Vertrauen zu anderen zu haben, was wiederum eine positive Eigenschaft ist.
Wie ihr seht, birgt tatsächlich so mancher krankhafte Zustand tatsächlich auch Positives für uns „Normale“, jeder o.g. Aspekt sollte mal betrachtet und in den richtigen Situationen ausgelebt werden. Traut euch ruhig und steht für euch ein!
Wie sagte einst schon Pipi Langstrumpf? „Ich mach die Welt, wie sie mir gefällt!“